Retrokleid im Knitterlook: Robe Bleuet von Deer & Doe

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So, mein 3. Webstoffkleid ist fertig geworden. Am letzten Tag meines diesjährigen Sommerurlaubes.

Geliebäugelt hatte ich schon länger mit dem Schnitt: Robe Bleuet von Deer & Doe. Ganz verliebt war ich schon immer in die Schleife im Rücken…

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Einen Heidenrespekt hatte ich jedoch immer vor dem Kragen und der Knopfleiste mit den vielen Knopflöchern.
Das mit dem Knopfloch-Nähen hat meine Nähmaschine gut hinbekommen. Ich musste dabei eigentlich nur noch zugucken und aufpassen, dass die Spule mit dem Ober- oder dem Unterfaden nicht leer läuft. Der Kragen war dagegen schon frickeliger, da ich einen solchen noch nie genäht hatte. Ich glaube, ich habe ihn ganz gut hinbekommen. Hinten, unter dem Kragen, sind am Kragensteg ein paar Fältchen, die man aber zum Glück nicht sieht.

Anpassungen habe ich am Rücken vorgenommen – oben Weite rein- und unten rausgenommen – und am Vorderteil: dort habe ich den Brustpunkt etwas nach unten versetzt. Da ich brav zuerst geheftet hatte, haben die Anpassungen mit mir alleine vor dem Spiegel ganz gut geklappt. Jedenfalls hatten Mema und FraubunteKleider beim gemeinsamen Nähnachmittag nix zu meckern.
Das Kleid ist ein wenig länger als vorgesehen. Der Saum wird mit einem Beleg versäubert. Dafür hat mich der HaLiebste sogar „abgepüstert“. Was in der Anleitung nicht beschrieben war, ist, ob der Beleg noch gesondert befestigt wird. Ich habe ihn im Abstand von 6 cm zum Saumende noch einmal ringsrum festgenäht, was ich sehr gerne mag.
Ach ja: Taschen waren nicht vorgesehen – die habe ich (mal wieder) der Harriet geklaut. Die Knöpfe habe ich nicht bis oben zum Kragensteg verteilt – das ist mir einfach zu brav und zugeknöpft. Ich habe einfach den obersten Ausschnittknopf festgelegt und von da ab die Knöpfe nach unten verteilt. Diese sind übrigens aus gefärbter Steinnuss vom hiesigen Knopfdealer in der Innenstadt, wo ich auch sehr nett beraten wurde.

Insgesamt finde ich das Endergebnis ganz nett – retro, schlicht aber durchaus mit ein wenig Schick… Die „Puffärmel“ sind für mich allerdings arg gewöhnungsbedürftig. Insgesamt ist das Tragegefühl ist sehr schön, da ich einen recht dünnen, luftigen Baumwollstoff verwendet habe, der wahrscheinlich eher für Blusen gedacht ist (er ist übrigens viel dunkler als er auf den Fotos wirkt: eher ein dunkles grau-blau – und furchtbar schlecht zu bügeln, wie man sehen kann…). Schön ist, dass selbst der HaLiebste sich mit dem Retro-Charme des Kleides anfreunden kann. Und das will doch was heißen!

Damit verabschiede ich mich zum Me Made Mittwoch, wo es noch viel mehr selbstgenähte Kleidung – mit oder ohne Retro-Charme – zu bewundern gibt.

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Queste-Faktor:
Nähen: Vor dem Webstoff und den Prinzessnähten habe ich mich ehrlich gesagt etwas gegruselt. So viele Anpassungen habe ich bisher noch nicht gemacht, als dass ich mich mit einem Webstoffschnitt sicher fühle. Aber mit dem Heften vorab hat es ganz gut geklappt. Die Nähanleitung (wahlweise auf Französisch oder Englisch) ist ein wenig rudimentär. Ich habe meine Nähbücher hinzugezogen und ein wenig im Web recherchiert, wie man einen ordentlichen Hemdenkragen näht.
Glücksfaktor: ja, ich freue mich, das ein tragbares Kleid herausgekommen ist. Mal gucken, wie es sich bewährt.
Wiederholungsfaktor: hm, vielleicht noch mal ohne Ärmel? Oder diese ohne das „Gepuffe“? Mal sehen.

16 Gedanken zu „Retrokleid im Knitterlook: Robe Bleuet von Deer & Doe

  1. Ich liebe diesen Schnitt und wünsche Dir viel Freude beim Tragen Deines Kleides! Mit den Puffärmeln hadere ich bei mir auch, bei Dir finde ich sie ganz hübsch! Claudia hat Dir vielleicht auch erzählt, dass sie die langärmlige Variante genäht hat. Meine trage ich sehr oft, trotz des hellgemusterten Stoffs! Auch mein zweites kurzärmeliges ohne Puffärmel trage ich sehr häufig.
    Liebe Grüße, SaSa

    • Danke schön. Ja, vielleicht ist es eine Gewöhnungssache. Der Schnitt mit den Puffärmeln erinnert mich ein wenig an das „Alice im Wunderland“-Kleid… Gruß Mrs Go

  2. Wunderschön geworden! Wie du sagst, ein Alltagskleid und sicher auch Bürotauglich, aber mit ein wenig Retroschick und dem gewissen Etwas. Sehr schön auch die Farbe…und alles so toll verarbeitet.

  3. Ich vergesse immer vor dem Knopflochnähen die Unterfadenspule zu überprüfen. Dementsprechend habe ich auch häufig die Knopflöcher nacharbeiten müssen, Aber wer nicht lernen will muss eben nacharbeiten. Tolles Kleid und so eine schöne Farbe! LG, Tanja

  4. Wundervoll! In uni kommt der Schnitt des Kleides sehr schön rüber und ich finde den Look sehr wandlungsfähig. Die Puffärmel fallen nicht weiter auf, ich finde alles rundrum schön. LG Kuestensocke

  5. Mir gefällt das Kleid ausgesprochen gut, natürlich wegen der Schleife, aber auch die Puffärmel mag ich. Ich habe aber auch ein Faible für Puffärmelchen.
    Herzliche Grüße,
    Malou

  6. Ein tolles Kleid hast Du genäht. Ich mag den Schnitt auch gerne und finde, dass hier die Puffärmel ja noch „gehen“, d.h. nicht so prominent sind. Mein Robe Bleuet ist tatsächlich etwas kurz geraten, für den Garten geht es, also gut, dass Du daran gedacht hast, es zu verlängern. Den Saumbeleg habe ich übrigens pragmatisch abgesteppt 😉 Bei dem verwendeten Stoff war das aber auch o.k.

    LG Luzie

  7. Wunderbar gelungen!
    Ich kann mir Bleuet ja auch sehr gut ohne Ärmel vorstellen – aber ehrlich: seufz, ich finde diese Puffärmel wunderschön. Und die Schleife. Den Kragen…Ähmja. Sieht so aus, als bräuchte ich den Schnitt…
    Liebe Grüße,
    Sandra

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