Jeans von der AnNäherung in Bielefeld

(Es kann sein, dass ich in dem folgenden Text freiwillig, unabhängig und unbezahlt Marken- oder Produktnamen nenne. Aus Überzeugung und zur Orientierung für Lesende, nicht als Werbung. So.)

Passend zum Me Made Mittwoch will ich kurz ein paar Eindrücke von der letzen Bielefelder AnNäherung und natürlich mein Nähprojekt vorstellen: Jeans! Die AnNäherung ist und bleibt für mich ein Highlight im grau-trüben Jahresanfang im Januar und es war wieder schön, in netter Gesellschaft zu nähen!Impressionen vom NähenMeine Mission für dieses Wochenende war klar: neue Hosen (dringend!), da ich kaum noch eine Jeans zu Hause hatte, durch deren radfahrstrapazierten Hosenhintern ich nicht hindurchgucken könnte. Der Druck für mich Nähschnecke war dementsprechend groß (und ich weiß wirklich nicht, warum in der Nähprojektvorstellung alle gelacht haben, als ich sagte, ich sei NICHT zum VERGNÜGEN da…). Schließlich wollte ich nach dem Wochenende nicht in Jogging- oder Pyjamahose zur Arbeit radeln…

Den passenden Schnitt habe ich seit meinem Maßhosen-Wochenend-Workshop in der VHS zur Hand: einen individuell für meine Maße von Hand konstruierten Bootcut-Schnitt, der meine X-Beine, die kräftigen radfahrgestählten Oberschenkel und die dicken muskulösen Waden bestmöglich umschließt und optisch das Beste draus macht (*hust*).

Eine Hose hatte ich im Kurs bereits genäht, war allerdings noch nicht zufrieden damit. Obenrumm zwar bequem, aber bollerig und untenrum noch nicht wunschgemäß, da der Schlag bereits ab dem Kniepunkt eingezeichnet ist, ich den Beginn aber gerne unter dem Knie habe. Zu kurz ist sie auch, denn ich liebe es, wenn meine Hosen auf Schuhsohlenhöhe hinter mir herschlappen.

Zu Hause hatte ich den Schnitt für 4 Stoffe zugeschnitten, davon kamen 2 Jeansstoffe mit: einmal in Braun und fest, einmal in Blau und elastisch und mit leicht glänzendem Jaquard-Gardinenmuster-Druck (beide K*stadt). Rotes Zierstich-Nähgarn sowie als Alternative (und weil billiger, aber absolut brauchbar…) braunes extrastarkes Garn von der Marke mit dem „Gü“ und 2 passende Metallreißverschlüsse (yeah!) hatte ich dort ebenfalls besorgt.Hosen nähen absteppen des Reißverschlusses

Die Anfänge meiner beiden Hosen (Taschen mit Belegen) habe ich mit viel Umfädeln parallel genäht und dann später nur noch an der braunen Jeans weiter genäht, so dass ich diese fertig bekommen habe. Leider habe ich dieses Mal aufgrund des mir selbst auferlegten Leistungsdrucks wenig quatschen können und auch abends fiel die Party für mich eher sparsam aus. Nixdestotrotz habe ich mich gefreut, viele bekannte und auch einige neue Gesichter getroffen zu haben, interessante Schnitte entdecken zu können und last but not least mit einer fertigen und mit einer fast beendeten Hose nach Hause fahren zu können.

Das AnNäherungs-Weh am folgenden Montag konnte ich erfolgreich mit der neuen Hose bekämpfen, die ich selbstverständlich gleich zur Arbeit angezogen habe.

Weitere Nähprojekte sind wie immer hier beim Me Made Mittwoch zu entdecken!

Questefaktor:
Nähen: naja, für mich als nicht-routinierte Nähschnecke doch anspruchsvoll. Zum Glück musste ich nicht ständig in eine Anleitung gucken. Die gab es nämlich nicht, nur meine Notizen vom Hosen-Workshop
Glücksfaktor: aber hallo!  😉
Wiederholungsfaktor: auf jeden Fall, Hosenlänge noch länger (es schlappt noch nicht) und die anderen zugeschnittenen Stoffe müssen ja auch noch vernäht und dem Hosennotstand ein Ende bereitet werden!

 

Der Weihnachtsfrau-Pullover

Hier nun mit Fotos in der schönsten Frühlingssonne ein kleiner Nachtrag zum weihnachtlichen Anlass-Nähen. Zum letzten Weihnachtskleid-Sew-Along hatte ich mich gar nicht erst angemeldet. Ich hatte zum Jahresende irgendwie keine Zeit und Muße, als dass ich mich mit so etwas Aufwendigem wie einem Kleiderprojekt hätte befassen können. Nix desto trotz habe ich mir dennoch etwas für die Weihnachtsfeiertage nähen können: ein waschechtes Weihnachtsfrau-Oberteil!

Anlass dazu war das Stoffgeschenk von meinem Paps. Gewünscht hatte ich mir Jersey aus Naturfaser, gerne in Dunkelgrau, Weiß oder Bordeauxrot. Bekommen habe ich kuscheligen Plastik-Nicki in quitschigem Hellrot…

Nun gut. Mein Paps war letztendlich selbst nicht so glücklich mit seiner Wahl und empfahl mir, aus seinem Stoffgeschenk einen Fußsack zu nähen…

Nein, so weit wollte ich es nicht kommen lassen und habe den Stoff erst einmal schön ablagern lassen. So lange, bis ich die Eingebung hatte, noch einmal den schönen Shirt-Schnitt Nr. 103 aus Burda 5/2009 zu nähen. Letztendlich passen Stoff, Farbe und Anlass doch ganz gut zusammen – und ich habe das Shirt wirklich Heiligabend getragen. Und mein Paps, der zu Besuch war, hatte sich sehr gefreut, dass ich doch noch Verwendung für sein Geschenk von letztem Jahr gefunden habe. Und da die Weihnachtsfotos immer sehr schummerig und Fondue-Schwaden-umwabert ausfallen, hier nun aktuelle in schönster Frühlingssonne nach der Arbeit.

Mit diesem Shirt kann ich nicht wirklich beim Thema „Frühlingserwachen“ punkten, aber dafür gibt es sicherlich das eine oder andere frühlingshafte selbstgenähte Kleidungsstück hier beim MeMadeMittwoch zu entdecken.

Queste-Faktor:
Nähen: einfach, wenn man den SchnickSchnack mit der rückwärtigen Mittelnaht einfach ignoriert. Bei dieser Version habe ich die Faltenzahl im Oberteil auf eine (anstelle von zwei Falten) pro Seite reduziert. Soo viel Oberweite hat’s bei mir ja nicht
Glücksfaktor: ja, das Shirt gefällt mir und lässt mich an meinen Paps und seine wunderliche Stoffwahl denken
Wiederholungsfaktor: definitiv

Retrokleid im Knitterlook: Robe Bleuet von Deer & Doe

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So, mein 3. Webstoffkleid ist fertig geworden. Am letzten Tag meines diesjährigen Sommerurlaubes.

Geliebäugelt hatte ich schon länger mit dem Schnitt: Robe Bleuet von Deer & Doe. Ganz verliebt war ich schon immer in die Schleife im Rücken…

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Einen Heidenrespekt hatte ich jedoch immer vor dem Kragen und der Knopfleiste mit den vielen Knopflöchern.
Das mit dem Knopfloch-Nähen hat meine Nähmaschine gut hinbekommen. Ich musste dabei eigentlich nur noch zugucken und aufpassen, dass die Spule mit dem Ober- oder dem Unterfaden nicht leer läuft. Der Kragen war dagegen schon frickeliger, da ich einen solchen noch nie genäht hatte. Ich glaube, ich habe ihn ganz gut hinbekommen. Hinten, unter dem Kragen, sind am Kragensteg ein paar Fältchen, die man aber zum Glück nicht sieht.

Anpassungen habe ich am Rücken vorgenommen – oben Weite rein- und unten rausgenommen – und am Vorderteil: dort habe ich den Brustpunkt etwas nach unten versetzt. Da ich brav zuerst geheftet hatte, haben die Anpassungen mit mir alleine vor dem Spiegel ganz gut geklappt. Jedenfalls hatten Mema und FraubunteKleider beim gemeinsamen Nähnachmittag nix zu meckern.
Das Kleid ist ein wenig länger als vorgesehen. Der Saum wird mit einem Beleg versäubert. Dafür hat mich der HaLiebste sogar „abgepüstert“. Was in der Anleitung nicht beschrieben war, ist, ob der Beleg noch gesondert befestigt wird. Ich habe ihn im Abstand von 6 cm zum Saumende noch einmal ringsrum festgenäht, was ich sehr gerne mag.
Ach ja: Taschen waren nicht vorgesehen – die habe ich (mal wieder) der Harriet geklaut. Die Knöpfe habe ich nicht bis oben zum Kragensteg verteilt – das ist mir einfach zu brav und zugeknöpft. Ich habe einfach den obersten Ausschnittknopf festgelegt und von da ab die Knöpfe nach unten verteilt. Diese sind übrigens aus gefärbter Steinnuss vom hiesigen Knopfdealer in der Innenstadt, wo ich auch sehr nett beraten wurde.

Insgesamt finde ich das Endergebnis ganz nett – retro, schlicht aber durchaus mit ein wenig Schick… Die „Puffärmel“ sind für mich allerdings arg gewöhnungsbedürftig. Insgesamt ist das Tragegefühl ist sehr schön, da ich einen recht dünnen, luftigen Baumwollstoff verwendet habe, der wahrscheinlich eher für Blusen gedacht ist (er ist übrigens viel dunkler als er auf den Fotos wirkt: eher ein dunkles grau-blau – und furchtbar schlecht zu bügeln, wie man sehen kann…). Schön ist, dass selbst der HaLiebste sich mit dem Retro-Charme des Kleides anfreunden kann. Und das will doch was heißen!

Damit verabschiede ich mich zum Me Made Mittwoch, wo es noch viel mehr selbstgenähte Kleidung – mit oder ohne Retro-Charme – zu bewundern gibt.

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Queste-Faktor:
Nähen: Vor dem Webstoff und den Prinzessnähten habe ich mich ehrlich gesagt etwas gegruselt. So viele Anpassungen habe ich bisher noch nicht gemacht, als dass ich mich mit einem Webstoffschnitt sicher fühle. Aber mit dem Heften vorab hat es ganz gut geklappt. Die Nähanleitung (wahlweise auf Französisch oder Englisch) ist ein wenig rudimentär. Ich habe meine Nähbücher hinzugezogen und ein wenig im Web recherchiert, wie man einen ordentlichen Hemdenkragen näht.
Glücksfaktor: ja, ich freue mich, das ein tragbares Kleid herausgekommen ist. Mal gucken, wie es sich bewährt.
Wiederholungsfaktor: hm, vielleicht noch mal ohne Ärmel? Oder diese ohne das „Gepuffe“? Mal sehen.

Vom Weihnachts- zum Osterkleid

Oster_HarrietWie es aussieht, scheinen Kleider nur an hohen Festtagen in mein Leben zu passen. Eine gute Gelegenheit, mein Weihnachtskleid Harriet aus dem Schrank zu befreien, ergab sich für mich somit zu Ostern.

Mit langärmeligen Unterzieh-Shirt und Strumpfhose habe ich mich zum Osterfrühstück mit dem HaLiebsten angemessen festlich und passend gekleidet gefühlt, konnte dem össeligen und grauen Regenwetter einen Farbklecks entgegen setzen und den Tag wechselweise auf dem Sofa oder in reger Vorbereitungsaktivität (für das große Ostermontagsfrühstück mit unseren Freunden samt Kindern und Kegeln) verbringen.

Und noch mehr oder minder festliche Kleidung (vielleicht auch von den vergangenen Ostertagen) – aber wie immer Selbstgenähtes – präsentiert uns heute Gastbloggerin Almut samt ihrem phänomenal-tollem Alabama-Chanin-Jäckchen und Rock-Ensemble heute hier beim MeMadeMittwoch.